Einmal im Jahr verwandelt sich Hamburg in eine kunterbunte, tanzende Masse – der Schlagermove zieht durch die Straßen und bringt hunderttausende Menschen in Bewegung. Was hat das mit der nüchtern wirkenden Welt von Objectives & Key Results (OKR) zu tun?
Mehr als du denkst.
Denn beim genaueren Hinsehen offenbart sich: Der Schlagermove ist ein Paradebeispiel dafür, wie Menschen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten – mit Begeisterung, Koordination und messbarem Erfolg. Genau das, was OKR in Organisationen leisten soll.
Am 05.07.2025 war es wieder soweit. 500.000 Menschen strömten nach Hamburg zum alljährlichen Schlagermove und feierten ein Fest der Liebe und Verständigung. Wir "natürlich" mittendrin.
Der Schlagermove hat 1997 als "Schnappsidee" gestartet und hat damals allerdings schon 50.000 Leute und immerhin 14 Wägen angezogen. Heute - knapp 28 Jahre später, hat sich die Teilnehmeranzahl verzehntfach und die Anzahl der Wägen verdreifacht.
Und irgendwann kommt man(™) nicht um hin eine Verbindung zu OKR zu suchen. Dann mal los (mit einem Augenzwinkern) ;-)
Lass uns gemeinsam tanzen – durch die Parallelen:
Die Vision: Warum machen wir das überhaupt?
Beim Schlagermove ist das Ziel klar: Spaß haben, feiern, Gemeinschaft erleben. Auch beim OKR-Prozess steht eine klare Vision im Zentrum – zum Beispiel „Wir glauben an eine Welt, in der Organisationen ihre Kraft dafür einsetzen, Menschen wirklich zu dienen – wir arbeiten jeden Tag daran, diesen Anspruch in unserer Branche Wirklichkeit werden zu lassen.“
Beide starten mit einer großen, emotional aufgeladenen Idee, die Menschen verbindet.
Schlagermove: „Wir machen Hamburg zur Disco-Kugel des Nordens!“
OKR: „Wir schaffen echten Kundennutzen, statt nur Features!“
Der Schlagermove hat ein Ziel: Spaß, Gemeinschaft, Lebensfreude. Kein hochtrabendes Mission Statement, sondern ein emotionaler, verbindender Zweck. Und genau darum geht es auch bei OKR:
Ein OKR-Prozess ohne Vision ist wie ein Schlagermove ohne Musik – man bewegt sich, aber keiner weiß warum.
Objectives: Das große Ziel mit Strahlkraft
Beim Schlagermove lautet das unausgesprochene Objective:
„Wir machen den Kiez zur buntesten, lautesten Party der Welt!“
Genauso brauchen OKRs inspirierende Objectives, die Orientierung geben, aber auch Energie freisetzen:
„Wir etablieren eine Kultur, in der Zusammenarbeit Spaß macht und Leistung sichtbar wird.“
Ein gutes Objective bringt Menschen zum Mittanzen – freiwillig.
Key Results: Wie merken wir, dass wir auf Kurs sind?
Beim Schlagermove sind das z. B.:
- Anzahl der Trucks mit tanzenden Menschen
- Dezibel des gemeinsamen „Atemlos“-Chors
- Bierverbrauch pro Quadratmeter Reeperbahn
Im OKR-Prozess sind Key Results ebenso messbare Indikatoren dafür, dass das Ziel näher rückt – nur eben mit Business-Fokus:
- „Die Kundenzufriedenheit (NPS) steigt von 32 auf 45“
- „Wir erhöhen die Empfehlungsrate auf 70 %
- „Wir senken die Time-to-Value für neue Nutzer von 14 auf 7 Tage“
Der Unterschied? Beim Schlagermove feiert man Erfolge sofort, im OKR-Prozess manchmal erst nach 3 Monaten – aber beide brauchen Klarheit über den Fortschritt.
Key Results geben uns Feedback: Tanzen wir noch im Takt?
OKR als Cocktail - TouchDown oder St. Pauli Killer?
Der Schlagermove lebt nicht nur von Musik, sondern auch von bunten Cocktails in Plastikbechern. Genau hier kommt die Frage auf:
Was für ein OKR wollt ihr servieren?
Einen süffigen Touch Down, der langsam wirkt? Oder einen St. Pauli Killer, der direkt reinhaut?
In der OKR-Welt bedeutet das:
• Der Touch Down-OKR: langsam, bedacht, evolutionär – Veränderungen über mehrere Zyklen.
• Der St. Pauli Killer-OKR: kompromisslos, transformativ, mit direkter Wirkung – man spürt sofort, dass sich etwas bewegt.
Beide haben ihre Berechtigung. Aber wichtig ist: Nicht alle Ziele sind gleich stark. Manche OKRs begleiten dich sanft durch die Sommernacht – andere reißen dich aus deiner Komfortzone und lassen dich die Organisation mit neuen Augen sehen.
Alignment: Alle tanzen in dieselbe Richtung
Beim Schlagermove fährt niemand gegen den Strom. Die Trucks sind ausgerichtet, die Leute tanzen synchron in dieselbe Richtung.
Genauso braucht es im OKR-Prozess Alignments zwischen Teams und Abteilungen, damit kein Team den „Entscheidungsschlager“ spielt, während ein anderes Techno auflegt.
OKRs helfen, dass alle synchron auf das gleiche Ziel hinwirken – wie ein gut koordinierter Partyzug.
Review & Retrospektive: Nach dem Move ist vor dem Move
Auch der Schlagermove wird reflektiert:
• Was lief gut (z. B. Kostümquote 90 %)?
• Wo gab’s Störungen (z. B. zu wenig Toiletten)?
• Was machen wir nächstes Jahr besser?
Im OKR-Prozess ist das nichts anderes als der OKR-Review und die OKR-Retrospektive: Was haben wir gelernt? Wie verbessern wir Zieldefinition und Umsetzung beim nächsten Zyklus?
Fazit: OKR ist der Schlagermove der Strategiearbeit
Der Schlagermove zeigt uns: Menschen lassen sich nicht durch Excel-Listen begeistern, sondern durch gemeinsame Erlebnisse, Visionen und klare Strukturen, in denen sie sich entfalten können.
Genau das ist die Stärke eines guten OKR-Prozesses: Er bringt Menschen in Bewegung, gibt Richtung, erzeugt Verbindlichkeit – und vielleicht sogar ein bisschen Freude an der Zusammenarbeit.
Also: Warum nicht mal den nächsten OKR-Kickoff mit Musik, Kostümen und guter Laune starten? 🎶
Strategie darf Spaß machen. Wirklich!